Dienstag, 30. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 2: FARIN URLAUB RACING TEAM - DIE WAHRHEIT ÜBERS LÜGEN

31. Oktober 2008. Die bemitleidenswerten Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen treffen heute auf verschlossene Media-Märkte und „Tante Emma“-Plattenläden. Weil vor 491 Jahren irgend so ein Querdenker mit ähnlichem Namen wie der amerikanische Bürgerrechtler meinte, Thesen an eine Schlosskirche tackern zu müssen und in besagten Bundesländern (und übrigens auch in Chile und Slowenien) der 31. Oktober deshalb ein gesetzlicher Feiertag ist, müssen die Menschen in den neuen Bundesländern drei Tage länger warten, bis sie das neue Album des Farin Urlaub Racing Teams in den Händen halten dürfen. Ich komme zwar selbst aus Brandenburg, habe allerdings das Glück, nur wenige Kilometer von Berlin entfernt zu leben. So kam ich doch schon am Veröffentlichungstag in den Genuss von Die Wahrheit übers Lügen.


Das dritte Studioalbum Farin Urlaubs ist zugleich das erste des Farin Urlaub Racing Teams. Die ersten beiden Alleingänge spielte der erste Punk Frohnaus noch selbst ein, das zwischendrin erschienene Livealbum of Death erschien schon unter dem Namen Farin Urlaub Racing Team und nun spielte das seinen Namensgeber seit 2002 live begleitende 12-köpfige Farin Urlaub Racing Team die Platte gemeinsam ein. Der alleinige Songwriter Urlaub unterwarf sich sogar demokratischen Grundprinzipien innerhalb der Band, was zur Folge hatte, dass ein Stück namens „Lieblingslied“ nicht das Licht der Welt erblicken durfte. Trotz dieser hohen Ansprüche haben es 15 Stücke geschafft, auf eineinhalb Tonträgern veröffentlicht zu werden.


Das Große Album („Büffelherde“) enthält elf Mal Rockmusik, das Kleine Album („Ponyhof“) vier Mal Offbeat, was Angaben des Banddiktators zufolge konzeptionell nicht zusammen gepasst hätte. Mit anderen Worten: Die Büffelherde hätte die süßen Ponys wohl tot getrampelt. Mit wiederum anderen Worten: Die Stücke des Kleinen Album gehören zusammen und würden auf dem Großen Album womöglich untergehen. Im Folgenden soll jedes Lied für sich betrachtet und begutachtet werden.


Nichimgriff: Die vorab veröffentlichte Single eröffnet die Büffelherde. Und so klingt es auch. Die harten Riffs und das druckvolle Spiel erinnern an „Mehr“, den Opener des letzten Albums Am Ende der Sonne. Und auch textlich haut Farin Urlaub in die gleiche Kerbe wie z.B. bei „Porzellan“. Bewertung: 2/5 Punkte.


Unscharf: Knüpft musikalisch nahtlos am Opener an. Die Melodie besitzt die für Am Ende der Sonne typische Signatur: vielschichtig und dennoch eingängig. Damit ist das FURT erstmal auf der sicheren Seite. Thematisch behandelt das Stück einen Menschen, aus dem man einfach nicht schlau wird. Bewertung: 5/5 Punkte.


Gobi Todič: Noch ein typisches Farin Urlaub-Stück. Jetzt drängen auch endlich die ersten Bläsersätze in den Vordergrund. Obwohl Farin Urlaub solche Songs zuhauf zu schreiben vermag, wirken sie nie wie ihre eigenen Plagiate. Den Song umwebt zudem eine mysteriöse Aura, bleibt es doch ein Rätsel, wer die besungene Person denn eigentlich ist. Bewertung: 5/5 Punkte.


Seltsam: Pesco-Vegetarier Farin Urlaub erklärt uns in unnachahmlich witziger Weise, was am Pelze tragen schlecht ist und was mit Personen getan werden sollte, die dies trotzdem tun. Unterlegt wird dieses Manifestchen mit gutem Midtempo-Rock. Bewertung: 4/5 Punkte.


Krieg: An dieser Stelle driftet die Platte erstmals in etwas poppigere Gefilde ab. Die Gitarrenparts sind weicher, der Refrain eingängiger, der Text einmal mehr sehr amüsant. Hier wird auf ironische Weise moniert, über welche Kleinigkeiten der Mensch sich aufzuregen imstande ist: Sonderangebote im Elektrofachgeschäft! Drängler auf der Straße!! Pelz tragende Menschen? Bewertung: 4/5 Punkte.


Pakistan: Ein Album ohne Fernweh ist im Universum des Weltenbummlers Farin Urlaub undenkbar. In der Tradition von Stücken wie „Abschiedslied“ und „Augenblick“ schafft es diese Ode ans Verreisen, Euphorie mit Sehnsucht zu vereinen. Es ist schön, es ist lebendig, es ist das vielleicht beste Stück des Albums. Bewertung: 5/5 Punkte.


Niemals: Nach dem Höhepunkt folgt der tiefe Fall. Dieses Lied ist noch viel, viel schlechter als diese Überleitung und meiner Meinung nach wirklich der absolute Tiefpunkt. Hier ist wohl Oli.P als Ghostwriter eingesetzt worden. Den Refrain hätten auch 90er-Jahre Teenie-Schmerz-Pop-Bands nicht schwülstiger hinbekommen. Obendrein ist das auch noch als zweite Singleauskopplung auserkoren worden. Bewertung: 1/5 Punkte.


Die Leiche: Ein akustisches Stück mit morbidem Text. „Es schwimmt eine Leiche im Teich“ und nach fünf Strophen wird auch dem Letzten klar, dass es sich wohl um die Person handelt, auf die der Ich-Erzähler seit Tagen wartet. Das Ganze wirkt auf mich wie der zweite Teil zu „Nur einen Kuss“ vom letzten Die Ärzte-Album Jazz ist anders, nur weniger gut gelungen und hätte auch als WIZO-Song gut funktioniert. Bewertung: 3/5 Punkte.


Monster: Farin Urlaub hat ganz offensichtlich ein Faible für mittelschnelle Rocknummern entwickelt. Die vorangegangenen etwas schwächeren Songs werten „Monster“ zwar ein wenig auf, es ist aber nicht mehr als eine durchschnittliche Nummer mit etwas ödem Text. Bewertung: 3/5 Punkte.


Atem: Ich finde es ja legitim, einen völlig ironiefreien Song über Liebe zu schreiben. Doch ist „Atem“ überhaupt ironiefrei? Klingt schon danach. Allerdings können Textzeilen wie „Ohne dich bin ich nicht viel, wie ein Besen ohne Stiel“ doch nicht ernst gemeint sein, oder? Der Text macht das sonst ganz nette Lied kaputt. Bewertung: 2/5 Punkte.


Karten: Einen Kracher erster Kajüte hat sich das Farin Urlaub Racing Team aber noch für den Schluss des Großen Albums aufgehoben. Das Stück über eine Person mit sozialen Phobien hat noch mal alles, was einen großartigen FURT-Song ausmacht: Gut geschriebene Texte, schöne Melodien, Bläser und natürlich ROCK! Bewertung: 5/5 Punkte.


I.F.D.G.: „Das Leben kann so schön sein“ – dies ist der Soundtrack zum hedonistischen Lebensentwurf: In der Nase bohren, absichtlich zu spät kommen, tanzen, obwohl man auf der Guter-Tänzer-Skala eingeteilt von eins bis zehn bei Minus sieben stünde – das kann man alles gut finden. Das Lied ist zurücklehnt, streckt den Mittelfinger in alle Richtungen und ist über alledem erhaben. Bewertung: 4/5 Punkte.


Zu heiß: Und im Sommer kann man das gepflegte Nichtstun aufs Wetter schieben. Dieses Stück vertont die glühende Sommerhitze so adäquat wie zuletzt Vivaldis Violinkonzert L’Estate – Der Sommer. Da möchte niemand seinen Luxuskörper aus der Hängematte bewegen. Bewertung: 4/5 Punkte.


Insel: Wer hier ganz laut „Seeed“ schreit, hat von Dancehall so wenig Ahnung wie ich. Das vom Farin Urlaub-typischen Sound wohl am weitesten entfernte Stück braucht auch einige Durchläufe, bis man sich an den Sprechgesang gewöhnt. Alle Vorurteile abgelegt, macht das Lied aber eine Menge Spaß. Eine Hymne gegen den Kapitalismus, in dem selbst Marx’ Das KapitalBewertung: 4/5 Punkte. Rechnung getragen wird: „Der Mehrwehrt, den wir schaffen, macht andere reich und die bauen sich dann Villen oder kaufen sich gleich eine Insel…“.


Trotzdem: Waren die ersten drei Offbeat-Stücke allesamt Überraschungen, stellt „Trotzdem“ den typischen Ska-Sound dar, wie ihn (Ska-)Punkbands zuhauf spielen. Das soll nichts schlechtes heißen. Es ist flott, geht in die Beine, macht Spaß und ist ein würdiger Abschluss. Bewertung: 4/5 Punkte.


Fassen wir zusammen: Das Farin Urlaub Racing Team haut uns auf diesen eineinhalb CDs mehr Hits um die Ohren als so manch andere Band in eineinhalb Jahrzehnten. Dennoch gibt es drei Ausfälle. Insgesamt aber eine runde Sache. Nur, was hat es jetzt eigentlich mit der Wahrheit übers Lügen auf sich?


Montag, 29. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 3: LADYTRON - VELOCIFERO

Mit der Besprechung einer Electropop-Band begebe ich mich zugegebenermaßen auf ähnlich dünnes Eis wie bei der Besprechung einer Metal-Band. Aber egal. Geschmack kennt keine Genre-Grenzen und Ladytron – benannt nach dem gleichnamigen Song von Roxy Music – haben dieses Jahr mit Velocifero ein hervorragendes Album abgeliefert. Zudem lässt sich durchaus beobachten, dass die Band aus Liverpool durchaus auch Fans von Alternative bzw. Indie Rock zu gefallen weiß. Das liegt wohl in erster Linie an den „klassischen“ Popsongstrukturen. Aber auch an die 80er Jahre Pop-Anleihen, die uns Mitt- bis Endzwanziger an unsere musikalische Sozialisation erinnern. Das ist in 99 Prozent der Fällen eine Sache, an die wir Mitt- bis Endzwanziger nicht erinnert werden wollen. Gott, die 8oer… Nicht zuletzt haben Ladytron vier Songwriter mit unterschiedlicher Herangehensweise, was Ladytron-Alben zu einer abwechslungsreichen Achterbahnfahrt machen.


Da wären der stampfende, auf Bulgarisch gesungene Opener „Black Cat“ und die eingängige erste Single „Ghosts“, das wilde, unfassbar rockende „I’m Not Scared“ und das dämonische, repetative „Runaway“. „Deep Blue“ macht seinem Titel alle Ehre und taucht in klanglische Tiefen ohne an Eingängigkeit einzubüßen. Die abwechselnd singenden Mira Aroyo und Helen Marnie ergänzen sich stimmlich hervorragend und geben den Songs eine mystische, respektive fragile Note. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut Ladytron sind. In ihren besten Momenten so gut wie Kraftwerk, in ihren wenigen schwächeren immer noch auf einer Stufe mit Peaches, The Knife und Crystal Castles.


Anspieltipps:
Black Cat
I'm Not Scared
Runaway
Deep Blue

Freitag, 26. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!


PLATZ 4: METALLICA - DEATH MAGNETIC

James Hetfield würde gerne wie Tom Waits oder Nick Cave klingen. Doch James Hetfield klingt nun mal wie James Hetfield und deshalb würden poetische Metallica-Lyrics nicht zu ertragen sein. Aber wem es bei dieser Band um die Texte geht, hat wahrscheinlich sowieso nichts verstanden. Sie sind auch nicht weiter von Bedeutung. Nicht mehr. Zum Glück. Denn Mitte der 90er Jahre machte die vielleicht bekannteste Metalband mit Load und ReLoad einen Ausflug ins Alternativ Rock-Gefilde, was einigermaßen ordentlich daneben ging. 2003 meldeten sie sich mit St. Anger zurück. Das Album hinterließ gespaltene Eindrücke: Die einen empfanden es als sinnloses 75-minütiges Rumgebolze mit beschissen blechernem Sound, die anderen – zu denen ich mich selbst zähle – sahen darin ein sinnloses 75-minütiges Rumgebolze mit beschissen blechernem Sound. Der Unterschied war, dass erstere Fraktion dem nichts abgewinnen konnte, während letztere Fraktion dies für ein zorniges, kompromissloses Statement hielten. Garage Days Re-Re-Revisited sozusagen.


Das neue Album hat ein Mann produziert, der schon Meilensteine in den Bereichen Hip Hop (z.B. Licensed to Ill von den Beastie Boys), Metal (Slayers Reign in Blood) und Alternative Rock (v.a. die Red Hot Chili Peppers seit 1991) verantwortet hat und der Johnny Cash in den 90ern ein fulminantes Comeback bescherte, das bis zu dessen Tod und darüber hinaus anhielt. Die Rede ist natürlich von Rick Rubin. Dieser meinte einfach, Metallica sollten sich in die Lage versetzen, eine neue, unbekannte Band zu sein und einfach Songs schreiben, die sie Plattenfirmen-A&Rs zur Bewerbung vorspielen würden. Das Konzept ging auf. Death Magnetic klingt frisch, ungezwungen und ungemein spielfreudig. Der genaue Gegenentwurf zu St. Anger. Damals verzichtete man absichtlich auf Soli und wiederholte Passagen wieder und wieder. Auf Death Magnetic finden sich ständig irgendwelche Soli, Breaks und Riffs, die einem die Kinnlade herunterhängen lassen. Ich selbst bin ja kein Metalhead und kann Metalbands nach meinem Geschmack an einer Hand abzählen, aber Metallica und vor allem Death Magnetic sind einfach eine Bank.


Anspieltipps:

That Was Just Your Life

Broken, Beat & Scarred

All Nightmare Long


Mittwoch, 24. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 5: KINGS OF LEON - ONLY BY THE NIGHT

Was gilt der Prophet im eigenen Land? Die Kings of Leon jedenfalls können jener Gruppe von Künstlern zugerechnet werden, die (fast) überall erfolgreich sind, nur nicht in ihrer Heimat, den USA. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass Only by the Night, das vierte Album der Followill-Sippe (drei Brüder und ihr Cousin), in Großbritannien, Irland, Neuseeland mal wieder Platz 1 erreicht hat. Dem Vorgänger Because of the Times erging es ebenso. Sogar die erste Single „Sex on Fire“ schaffte den Sprung an die Spitze der Hitparade im Vereinigten Königreich. Only by the Night verkaufte sich in Großbritannien und England so schnell wie sonst nur Coldplays Viva la Vida or Death and All His Friends. Zudem waren die Kritiken jenseits des großen Teichs lauwarm bis verhaltend. In Europa dagegen wurde die aktuelle Platte durchweg für großartig befunden, tummelt sich auf den meisten Hitlisten der besten Alben des Jahres, so auch auf meiner. Für das Konzert in der fast 4.000 Zuschauer fassenden Columbiahalle in Berlin Ende Februar gibt es bereits keine Karten mehr.

Auf Only by the Night wird die musikalische Entwicklung konsequent fortgesetzt. Das Debüt Youth & Young Manhood klang noch sehr nach erdigem Südstaaten-Rock – was nicht weiter verwundet, wenn man bedenkt, dass die Kings of Leon aus Nashville, Tennesse stammen. Aha Shake Heartbreak und Because of the Times deuteten den nun vollzogenen Wandel bereits an: Der warme Groove der Vorgänger wich einem düsteren, dynamischeren Sound, dem viel „Platz“ zum Entfalten eingeräumt wird. Damit einhergehend sind auch die Texte Caleb Followills dunkler. Einige Textstellen beziehen sich auf die Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten, die der Texte nach einer Schulteroperation einnahm, „Closer“ handelt gar von Vampiren. Insofern verwundert es nicht, dass der Albumtitel Edgar Allan Poes Kurzgeschichte „Eleonora“ entliehen ist.

Anspieltipps:
Closer
Sex on Fire
Manhattan
Revelry

Montag, 22. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 6: KAISER CHIEFS - OFF WITH THEIR HEADS

Das dritte Album einer Band gilt in der Regel als wegweisend für den weiteren Verlauf der Karriere. Werden dieses Mal nicht neue Pfade betreten, wird dem Künstler schnell Stillstand oder sogar Ausverkauf vorgeworfen. In den seltensten Fällen sind die dritten Alben deshalb Schnellschüsse. Die Kaiser Chiefs waren aber schon immer ein wenig anders als die anderen Vertreter der zweiten Britpop-Welle wie Maxïmo Park, Bloc Party oder die Arctic Monkeys. Das Stichwort lautet Humor. Die Kaiser Chiefs nehmen sich nicht so ernst, sind gewissermaßen die Antithese zu Oasis. So locker und witzig wie auf ihrem Debüt Employment war sonst keiner. Der Nachfolger Yours Truly, Angry Mob kam trotz des überragenden Hits „Ruby“ nicht so gut an, wirkte rückblickend verkrampfter und verkopfter als das Erstwerk.

Mit Off With Their Heads kehrt der Fünfer aus Leeds aber wieder zu alten Stärken zurück. Ursprünglich als EP geplant, nahm die Band immer noch weitere Stücke auf und entschied sich schließlich, das dritte Full-Length-Album gerade mal 20 Monate nach Yours Truly, Angry Mob von der Leine zu lassen. Schon die ersten Takte des herrlich verqueren Openers „Spanish Metal“ schaffen es, ein Schmunzeln aufs Gesicht zu zaubern, noch bevor die ersten Worte gesungen sind. „Never Miss a Beat“, „Good Days Bad Days“ und „Addicted to Drugs“ sind so poppig, dass die Indie-Polizei laut „Mainstream!“ rufen wird. Aber wer sich diesen Melodien für Millionen entzieht, hat selbst Schuld. Der Humor funktioniert hier eben am besten, wenn Musik und Text sich zu widersprechen scheinen und so die Absurdität unterstreichen. Am eindrucksvollsten lässt sich dieses Muster an der gefühlvollen Ballade „Tomato in the Rain“ („If the wheel comes off your car, hammer it and nail it or two, before it falls apart, add more nails and glue“) und dem beatlesken „Remember You’re a Girl“ veranschaulichen. Die Kaiser Chiefs haben mit ihrem dritten Album gezeigt, welches Potential in ihnen steckt und dass auch in den nächsten Jahren mit ihnen zu rechnen ist. Im Übrigen besteht die Band bereits seit 1997 und ist eine eingespielte, druckvolle Liveband. Ein Konzert sollte man sich nicht entgehen lassen.

Anspieltipps:

Never Miss a Beat
Like It Too Much
Tomato in the Rain
Remember You’re a Girl

Sonntag, 21. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!


PLATZ 7: COLDPLAY - VIVA LA VIDA OR DEATH AND ALL HIS FRIENDS


Es gab eine Zeit, da assoziierte ich mit dem Namen Coldplay, insbesondere mit deren Aushängeschild Chris Martin, politische Korrektheit im Allgemeinen und Fair Trade im Speziellen. Insofern ist der Vergleich zu U2 bzw. deren Aushängeschild Bono nahe liegend. Das letzte Studioalbum X&Y, eine lauwarme Piano-Pop-Platte, ließ dann tatsächlich das Schlimmste vermuten: Coldplays musikalische Relevanz verhält sich disproportional zu ihrem politischen Engagement. So wie bei U2. Nur schneller.


In diesem Sinne war Viva la Vida or Death and All His Friends ein Schlag ins Gesicht. Diese Band ist noch hungrig, das aktuelle Werk wahrscheinlich ihr bestes, weil konsistent, pointiert und kurzweilig. Zugleich rockig und einfühlsam, teilweise innerhalb desselben Songs („42“). Eine Reise, die mit dem Intro „Life in Technicolor“ genau dort beginnt wo sie 45 Minuten später mit dem Outro „The Escapist“ endet: in A-Dur. Intro und Outro setzen also nicht nur perfekt die Stimmung, verleihen dem Album auch das Gefühl, aus einem Guss zu sein. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Tatsache, dass sich „Lovers in Japan“ und „Reign of Love“ genau wie „Yes“ und „Chinese Sleep Chant“ sowie auch „Death and All His Friends“ und „The Escapist“ jeweils einen Track teilen, so dass wir es streng genommen mit 13 Stücken statt der nur zehn ausgewiesenen zu tun haben. Keine Anreihung von guten Songs also, sondern ein richtiges Album-Album, das von vorne bis hinten gehört werden muss und das in Zeiten von digitalen Downloads auszusterben droht. Coldplay ist es hoch anzurechnen, diesen Schritt gegangen zu sein. Der künstlerische Anspruch wird zusätzlich durch den von Frida Kahlo entlehnten Albumtitel Viva la Vida und das Artwork (Eugène Delacroix’ Gemälde Liberty Leading the People) unterstrichen. Anspieltipps zu benennen, würde diesem Gesamtkonzept zuwider laufen und deshalb sollte man sich ruhig 45 Minuten Zeit nehmen, die Augen schließen und dieses wundervolle Werk in seiner Gesamtheit genießen.

Samstag, 20. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 8: JOHNOSSI - ALL THEY EVER WANTED

Von Johnossi hörte ich im November 2006 das erste Mal. Im Vorprogramm ihrer schwedischen Kollegen Mando Diao hinterließen sie keinen schlechten Eindruck: lediglich Gitarre und Schlagzeug, aber ordentlich Wumms dahinter und ein gutes Gespür für Melodien. Das Debüt erschien bereits 2005 und die Singles „Execution Song“ und „Man Must Dance“ wurden zu Radiohits. Dieses Jahr erschien der Nachfolger. Das zweite Album ist ja bekanntlich das schwerste, weil man nicht wie fürs erste das ganze Leben Zeit hat und we
il man den Spagat zwischen Wiedererkennung und Neuerfindung schaffen muss.

Johnossis zweites Album ist in vielerlei Hinsicht ihr schwerstes. Die Produktion ist kühler als auf dem Debüt, der Sound schwerer und nach zwei Durchläufen bleibt fast nichts hängen. Doch es lohnt sich, All They Ever Wanted eine dritte, vierte und fünfte Chance zu geben. Dann zündet so ziemlich jeder Song: Das majestätische „18 Karat Gold“ genauso wie die Single „Party With My Pain“, der schnelle von einer Synthie-Orgel angetriebene „Train Song“ genauso wie das brachiale und sich fast überschlagende „Zeppelin“. Den höchsten Ohrwurm-Charakter besitzt dann „Up in the Air“, bevor die Reise mit dem ruhigen „Lie Lie Lie“ endet. Auch textlich gewährt All They Ever Wanted tiefe Einblicke: Im „Train Song“ zählt ein rachsüchtiger Waise die Möglichkeiten auf, die Ziehmutter zu töten („A chainsaw is nice it's a healthy tool/Or perhaps a good old fashioned drowning in the garden pool/Or a brick in the head for all the stuff she said/A machete-massacre, I'll shred her up in my head“). In „Up in the Air“ stürzt gar das Flugzeug ab („The noise that the engines make, it don’t seem right/And when the aeroplane breaks in half, just leave your body behind“). Sowohl musikalisch als auch textlich lässt sich das beachtliche Zweitwerk Johnossis folgendermaßen auf den Punkt bringen: Puh, das war harter Stoff!

Anspieltipps:
18 Karat Gold
Train Song
Zeppelin
Up in the Air

Freitag, 19. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

Platz 9: THE CURE – 4:13 DREAM


The Cure gehören zu der Sorte Bands, die machen können, was sie wollen, sie werden mich immer damit erreichen, sie werden immer besser sein als die meisten anderen und somit gehört das aktuelle Album zwangsläufig in diese Liste. Dass es lediglich für den vorletzten Platz gereicht hat, sagt dann schon einiges über die Qualität des dreizehnten Studio-Albums aus. 4:13 Dream sollte ursprünglich ein Doppelalbum werden, doch Robert Smith entschied sich dafür, die düsteren Stücke nicht zu verwenden und später als separates Album zu veröffentlichen. Ob es dazu aber noch vor 2012 kommen wird, darf angesichts des immer wieder verschobenen Veröffentlichungstermins von 4:13 Dream angezweifelt werden.


Gegenüber dem starken, weil kompromissloseren und soundtechnisch progressiveren Vorgänger The Cure, wirkt 4:13 Dream wie der Versuch einer Rückbesinnung auf alte Stärken. Wunderbar funktioniert dies bei der besten Albumeröffnung seit Disintegration, „Underneath the Stars“: Eine atmosphärische, melancholische und epische Ballade an der Grenze zum Kitschigen wie sie nur Robert Smith schreiben kann. Darauf folgt die erste von insgesamt vier vorab veröffentlichten Singles. „The Only One“ versucht vergeblich, den Vibe der Wish- und Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me-Phase einzufangen. Das ebenfalls als Single veröffentlichte „Freakshow“ ist ein geradliniger, ins Ohr gehender Hit, der jedoch am stärksten unter der insgesamt sehr verwässerten Produktion leidet. Ein absolutes Highlight stellt der nicht einmal 2½-minütige „Sirensong“ dar: Im Grunde der Gegenentwurf zu „Underneath the Stars“, vereint er Leichtfüßigkeit und Schwermut auf eindringliche Weise. Anschließend verflacht die Achterbahnfahrt, Songs wie „The Real White Snow“, „The Hungry Ghost“ und „Switch“ sind auch nach vielen Hördurchgängen nicht mehr als Lückenfüller. Die schnörkellose Single „The Perfect Boy“, das wunderschöne „This. Here and Now. With You“ und das hypnotische „Sleep When I’m Dead“ läuten dann das starke letzte Drittel der Platte ein. Zum Schluss lassen es The Cure mit dem beeindruckend groovenden „The Scream“ und dem wilden „It’s Over“ noch mal ordentlich krachen.


4:13 Dream ist eine zwiespältige Angelegenheit. Starke und schwache Songs wechseln sich ab, die Produktion und das teilweise zu undynamische Schlagzeugspiel sind ärgerlich, denn potentiell wäre mehr drin gewesen als ein Album, das im Gesamtœuvre einer der besten Bands nur eine Randnotiz darstellt.


Anspieltipps:

Underneath the Stars

Sirensong

This. Here and Now. With You

The Scream


Mittwoch, 17. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!


Übrigens sollte der Titel "Die außergewöhnlichsten, besten, chaotischsten, durchdachtesten, elaboriertsten, frischesten, gutsten, heißesten, innovativsten, jetztigsten, krachigsten, lautesten, mitreißendsten, nitrogylzerinsten, ostigsten, punkigsten, querdenkerischsten, rockigsten, schönsten, teilchenbeschleunigendsten, umwerfendsten, verrücktestesten, wohlklingendsten, xenokratischsten, yeahsten und zielverfehlendsten Alben des Jahres, Teil 1" heißen. Aber das war zu lang...


Platz 10: RON SEXSMITH - EXIT STRATEGY OF THE SOUL


Etwa alle zwei Jahre kommt der Kritikerliebling Ron Sexsmith mit einem neuen Album um die Ecke. Jedes Mal scheint der Durchbruch bevorzustehen und jedes Mal bleibt der verdiente kommerzielle Erfolg dann doch aus. Das ist auch beim achten Studioalbum des 44-jährigen Kanadiers nicht anders. Aber immerhin kam ich auf der das Album begleitenden Tour erstmals in den Genuss eines Live-Auftritts. Der Frannz Club in Berlin ist klein und trotzdem nicht voll. Doch die vielleicht 150 Anwesenden sind entweder devote Anhänger oder – wie ich – von der Darbietung schwer beeindruckt. So hat Ron Sexsmith dieses Mal zumindest bei mir den persönlichen Durchbruch geschafft.


Nun ist Exit Strategy of the Soul zwar ein großartiges Album, bei weitem aber nicht sein bestes. Den Einsteigern sei an dieser Stelle das poppige Retriever von 2004, den Anspruchsvollen das ambitionierte Cobblestone Runway von 2002 ans Herz gelegt. Und obwohl mit Martin Terefe derselbe Mann hinter den Reglern saß wie bei diesen Meilensteinen, lässt die Produktion an machen Stellen den Nachdruck der Live-Performance vermissen. So ist die Studio-Version von „Poor Helpless Dreams“ nur ein Schatten der lediglich zu dritt ohne Schlagzeug (!) vorgetragenen Live-Version. Auf der anderen Seite verleihen die Bläser-Sektionen auf vielen Stücken dem Ganzen den nötigen Glanz, um dennoch zu strahlen. Übrigens wird Feist-Fans das Stück „Brandy Alexander“ besonders auffallen. Der gemeinsam mit der Kanadierin geschriebene Song über den gleichnamigen Cocktail nahm Leslie Feist bereits für ihr letztes Jahr erschienenes Album The Reminder auf. Sexsmiths Version ist die meiner Meinung nach stärkere und neben der Single „This Is How I Know“ das Highlight des Albums.


Anspieltipps:

This Is How I Know

Brandy Alexander

Poor Helpless Dreams

Dienstag, 7. Oktober 2008

No Cure for the Waiting

Die Herbst-Tour 2007 in Nordamerika verschoben The Cure, um ihrem neuen Album den letzten Schliff zu verpassen. Ich verpasste derweil ihren Auftritt in New York, für den ich mir sogar schon Karten besorgt hatte. 2008 wurde dann das Erscheinen von 4:13 Dream, so der Titel des 13. The Cure-Albums, für den 13. September angekündigt. In den vier Monaten davor sollten - jeweils am 13. - vier Singles veröffentlicht werden. So erschien am 13. Mai "The Only One", am 13. Juni "Freakshow", am 13. Juli "Sleep When I'm Dead" und am 13. August "The Perfect Boy". Am 13. September dann endlich... nein, nicht das Album. Das wurde verschoben. Auf den 13. Oktober. Anstelle des Albums wurde die EP Hypnagogic States dazwischengeschoben. Am 13. Oktober werden The Cure übrigens nichts veröffentlichen. Die Veröffentlichung wurde - natürlich - verschoben.

Dienstag, 30. September 2008

HinFURT, Ihr DÄmonen!

"Du hast keine Geduld". Dreieinhalb Jahre ist die Veröffentlichung von Am Ende der Sonne nun her. Farin Urlaubs zweiter Alleingang war in meinen Augen, respektive Ohren, so gut, dass ich es tatsächlich kaum abwarten kann, endlich ein brandneues Album in den Händen zu halten. An Halloween (bei uns in Brandenburg heißt das am Reformationstag) steht dann endlich Die Wahrheit übers Lügen in den Plattenläden (ein Relikt aus alten Zeiten) und Elektrofachmärkten. Und natürlich zum Downloaden im Internet.
"Du weißt nicht was du willst". Im Gegensatz zu den ersten beiden Soloplatten, ließ sich der mittlerweile auch nicht mehr ganz so junge Farin von seinem 11-köpfigen Racing Team bei den Aufnahmen unter die Arme greifen. Erwartet uns diesmal also noch mehr Tuten und Blasen? Die Vorab-Single "Nichimgriff" widerspricht dieser These jedenfalls noch.
"Du bist einfach perfekt". Um es gleich mal vorwegzunehmen: Ich mag dieses Stück nicht besonders. Die Stakkato-Gitarren erinnern sehr an "OK", das zwar ok ist, aber einfach keine lange Halbwertszeit besitzt. Der Refrain, insbesondere die Harmonien, wirken aus meiner Sicht zu bemüht und mir fehlt die Leichtigkeit der meisten Urlaub-Kompositionen.
"Niemand versteht dich". Der Text macht es einem auch nicht gerade einfacher. Wie auch bei einigen Die Ärzte-Songs aus der jüngeren Vergangenheit geht es um den Verlierer-Typen, der mit "Du" angeredet wird und dem entweder Mut zugesprochen wird ("Nicht allein", "Lasse redn") oder dem seine Fehler um die Ohren gehauen werden ("Allein", "Nichimgriff").
"Tu dir mal selber leid". Allederings entpuppten sich Vorab-Singles schon desöfteren als eher schwächere Stücke oder als stilistisch nicht repräsentativ für das Album. Zwar glaub ich nicht, dass uns Herr Urlaub heimlich ins Fäustchen lachend mit diesem Lied vor den Kopf stoßen möchte - dazu ist es einfach zu durchschnittlich. Dennoch freue ich mich auf Die Wahrheit übers Lügen. Wenn das ganze Album dann nicht gefällt, kann ich immer noch meckern.
Und hier kann man sich das Video zu "Nichimgriff" angucken: