Freitag, 26. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!


PLATZ 4: METALLICA - DEATH MAGNETIC

James Hetfield würde gerne wie Tom Waits oder Nick Cave klingen. Doch James Hetfield klingt nun mal wie James Hetfield und deshalb würden poetische Metallica-Lyrics nicht zu ertragen sein. Aber wem es bei dieser Band um die Texte geht, hat wahrscheinlich sowieso nichts verstanden. Sie sind auch nicht weiter von Bedeutung. Nicht mehr. Zum Glück. Denn Mitte der 90er Jahre machte die vielleicht bekannteste Metalband mit Load und ReLoad einen Ausflug ins Alternativ Rock-Gefilde, was einigermaßen ordentlich daneben ging. 2003 meldeten sie sich mit St. Anger zurück. Das Album hinterließ gespaltene Eindrücke: Die einen empfanden es als sinnloses 75-minütiges Rumgebolze mit beschissen blechernem Sound, die anderen – zu denen ich mich selbst zähle – sahen darin ein sinnloses 75-minütiges Rumgebolze mit beschissen blechernem Sound. Der Unterschied war, dass erstere Fraktion dem nichts abgewinnen konnte, während letztere Fraktion dies für ein zorniges, kompromissloses Statement hielten. Garage Days Re-Re-Revisited sozusagen.


Das neue Album hat ein Mann produziert, der schon Meilensteine in den Bereichen Hip Hop (z.B. Licensed to Ill von den Beastie Boys), Metal (Slayers Reign in Blood) und Alternative Rock (v.a. die Red Hot Chili Peppers seit 1991) verantwortet hat und der Johnny Cash in den 90ern ein fulminantes Comeback bescherte, das bis zu dessen Tod und darüber hinaus anhielt. Die Rede ist natürlich von Rick Rubin. Dieser meinte einfach, Metallica sollten sich in die Lage versetzen, eine neue, unbekannte Band zu sein und einfach Songs schreiben, die sie Plattenfirmen-A&Rs zur Bewerbung vorspielen würden. Das Konzept ging auf. Death Magnetic klingt frisch, ungezwungen und ungemein spielfreudig. Der genaue Gegenentwurf zu St. Anger. Damals verzichtete man absichtlich auf Soli und wiederholte Passagen wieder und wieder. Auf Death Magnetic finden sich ständig irgendwelche Soli, Breaks und Riffs, die einem die Kinnlade herunterhängen lassen. Ich selbst bin ja kein Metalhead und kann Metalbands nach meinem Geschmack an einer Hand abzählen, aber Metallica und vor allem Death Magnetic sind einfach eine Bank.


Anspieltipps:

That Was Just Your Life

Broken, Beat & Scarred

All Nightmare Long


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