Freitag, 19. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

Platz 9: THE CURE – 4:13 DREAM


The Cure gehören zu der Sorte Bands, die machen können, was sie wollen, sie werden mich immer damit erreichen, sie werden immer besser sein als die meisten anderen und somit gehört das aktuelle Album zwangsläufig in diese Liste. Dass es lediglich für den vorletzten Platz gereicht hat, sagt dann schon einiges über die Qualität des dreizehnten Studio-Albums aus. 4:13 Dream sollte ursprünglich ein Doppelalbum werden, doch Robert Smith entschied sich dafür, die düsteren Stücke nicht zu verwenden und später als separates Album zu veröffentlichen. Ob es dazu aber noch vor 2012 kommen wird, darf angesichts des immer wieder verschobenen Veröffentlichungstermins von 4:13 Dream angezweifelt werden.


Gegenüber dem starken, weil kompromissloseren und soundtechnisch progressiveren Vorgänger The Cure, wirkt 4:13 Dream wie der Versuch einer Rückbesinnung auf alte Stärken. Wunderbar funktioniert dies bei der besten Albumeröffnung seit Disintegration, „Underneath the Stars“: Eine atmosphärische, melancholische und epische Ballade an der Grenze zum Kitschigen wie sie nur Robert Smith schreiben kann. Darauf folgt die erste von insgesamt vier vorab veröffentlichten Singles. „The Only One“ versucht vergeblich, den Vibe der Wish- und Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me-Phase einzufangen. Das ebenfalls als Single veröffentlichte „Freakshow“ ist ein geradliniger, ins Ohr gehender Hit, der jedoch am stärksten unter der insgesamt sehr verwässerten Produktion leidet. Ein absolutes Highlight stellt der nicht einmal 2½-minütige „Sirensong“ dar: Im Grunde der Gegenentwurf zu „Underneath the Stars“, vereint er Leichtfüßigkeit und Schwermut auf eindringliche Weise. Anschließend verflacht die Achterbahnfahrt, Songs wie „The Real White Snow“, „The Hungry Ghost“ und „Switch“ sind auch nach vielen Hördurchgängen nicht mehr als Lückenfüller. Die schnörkellose Single „The Perfect Boy“, das wunderschöne „This. Here and Now. With You“ und das hypnotische „Sleep When I’m Dead“ läuten dann das starke letzte Drittel der Platte ein. Zum Schluss lassen es The Cure mit dem beeindruckend groovenden „The Scream“ und dem wilden „It’s Over“ noch mal ordentlich krachen.


4:13 Dream ist eine zwiespältige Angelegenheit. Starke und schwache Songs wechseln sich ab, die Produktion und das teilweise zu undynamische Schlagzeugspiel sind ärgerlich, denn potentiell wäre mehr drin gewesen als ein Album, das im Gesamtœuvre einer der besten Bands nur eine Randnotiz darstellt.


Anspieltipps:

Underneath the Stars

Sirensong

This. Here and Now. With You

The Scream


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