Montag, 22. Dezember 2008

10 Albums You Must Hear Before The Year Is Over

Alle Jahre wieder passiert es gegen Jahresende, dass jeder Pseudo-Journalist meint, der Welt seine persönlichen Top Ten von diesem oder jenem mitteilen zu müssen. Da wird auch dieser Blog keine Ausnahme sein. Als Möchtegern-Musikkritiker bin ich fest davon überzeugt, dass die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mich dieses Jahr der Musik hingab, nicht umsonst gewesen sein können, ja dürfen! Insofern folgt an dieser Stelle der erste Teil meiner Serie der - natürlich zehn - besten Alben dieses Jahres. Verdammt! Tausende Alben wurden veröffentlicht, doch nur die Besten der Besten haben es in diese Liste geschafft. Also lest und besorgt euch diese Platten bzw. CDs bzw. digitale Dateien!!

PLATZ 6: KAISER CHIEFS - OFF WITH THEIR HEADS

Das dritte Album einer Band gilt in der Regel als wegweisend für den weiteren Verlauf der Karriere. Werden dieses Mal nicht neue Pfade betreten, wird dem Künstler schnell Stillstand oder sogar Ausverkauf vorgeworfen. In den seltensten Fällen sind die dritten Alben deshalb Schnellschüsse. Die Kaiser Chiefs waren aber schon immer ein wenig anders als die anderen Vertreter der zweiten Britpop-Welle wie Maxïmo Park, Bloc Party oder die Arctic Monkeys. Das Stichwort lautet Humor. Die Kaiser Chiefs nehmen sich nicht so ernst, sind gewissermaßen die Antithese zu Oasis. So locker und witzig wie auf ihrem Debüt Employment war sonst keiner. Der Nachfolger Yours Truly, Angry Mob kam trotz des überragenden Hits „Ruby“ nicht so gut an, wirkte rückblickend verkrampfter und verkopfter als das Erstwerk.

Mit Off With Their Heads kehrt der Fünfer aus Leeds aber wieder zu alten Stärken zurück. Ursprünglich als EP geplant, nahm die Band immer noch weitere Stücke auf und entschied sich schließlich, das dritte Full-Length-Album gerade mal 20 Monate nach Yours Truly, Angry Mob von der Leine zu lassen. Schon die ersten Takte des herrlich verqueren Openers „Spanish Metal“ schaffen es, ein Schmunzeln aufs Gesicht zu zaubern, noch bevor die ersten Worte gesungen sind. „Never Miss a Beat“, „Good Days Bad Days“ und „Addicted to Drugs“ sind so poppig, dass die Indie-Polizei laut „Mainstream!“ rufen wird. Aber wer sich diesen Melodien für Millionen entzieht, hat selbst Schuld. Der Humor funktioniert hier eben am besten, wenn Musik und Text sich zu widersprechen scheinen und so die Absurdität unterstreichen. Am eindrucksvollsten lässt sich dieses Muster an der gefühlvollen Ballade „Tomato in the Rain“ („If the wheel comes off your car, hammer it and nail it or two, before it falls apart, add more nails and glue“) und dem beatlesken „Remember You’re a Girl“ veranschaulichen. Die Kaiser Chiefs haben mit ihrem dritten Album gezeigt, welches Potential in ihnen steckt und dass auch in den nächsten Jahren mit ihnen zu rechnen ist. Im Übrigen besteht die Band bereits seit 1997 und ist eine eingespielte, druckvolle Liveband. Ein Konzert sollte man sich nicht entgehen lassen.

Anspieltipps:

Never Miss a Beat
Like It Too Much
Tomato in the Rain
Remember You’re a Girl

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